
Bericht Schneeschuhwanderung Gurnigel
12. Februar 2023
«Wo hat es ein bisschen Schnee?» ist in diesem Winter das einzige Kriterium für die Wahl des Ortes für eine Schneeschuhtour. Kurt Schläfli findet, dass das Gurnigelgebiet dieses Kriterium erfüllt und so machen wir uns am Sonntagmorgen zu siebt mit zwei Autos auf den Weg. Einige fahren direkt, andere gönnen sich einen Umweg über Schwarzenburg und Sangerenboden und treffen deshalb etwas später am vereinbarten Treffpunkt beim Parkplatz Stierenhütte ein. Aber oha lätz! Scharenweise treffen Schnee- und Sonnenhungrige im Gurnigel ein und Parkplätze werden zur Mangelware. Mit etwas Glück ergattern wir beim Gurnigel Berghaus noch zwei Plätze.
Wir schnallen unsere Schneeschuhe an und brechen Richtung Berggasthaus Seelibühl auf. Startkaffee gibt es dann dort, da das Gurnigel Berghaus seit kurzem geschlossen ist.
Unterwegs macht uns René auf die Spuren des Dreizehenspechts aufmerksam, welcher seine Anwesenheit im Gebiet durch die Querrillen an den Föhrenstämmen verrät.
Etwas weiter vorne treffen wir auf zwei Natur- und Tierliebhaber, welche am Wegrand auf einem Campingtisch ein ausgestopftes Schneehuhn, ein Birkhuhn und ein Sommer- und Winterfell eines Rehs ausgestellt haben. Sie erzählen uns von den Lebensbedingungen dieser Tiere im Winter und wie wichtig es sei, die Wege nicht zu verlassen, um eine kräftezehrende Flucht zu vermeiden.
Nach diesen interessanten Ausführungen – die wenigsten von uns haben gewusst, dass Schneehuhn und Birkhuhn im Gantrischgebiet heimisch sind – geht’s weiter Richtung Beiz.
Nach Kaffee und Tee erklimmen wir die Steigung zum Selibüel und wir sind beileibe nicht die einzigen. Man kann schon fast von einer Völkerwanderung sprechen. Oben auf dem Gupf wird der Platz langsam knapp. Aber der Rundblick von den Alpen über das Emmental bis zum Jura ist überwältigend. Nach der frühlingshaften Wärme beim Aufstieg weht hier eine kühle Brise, es ist eben doch erst Februar. Nach einem kurzen Fotohalt steigen wir wieder ein Stück ab und lassen uns, mit der imposanten Gantrischkette vor Augen, am Waldrand zum Picknick nieder.
Weiter geht es auf einem romantischen Weg durch den Wald rund um das Selibüel, bis wir wieder auf den Panoramaweg fast am Ausgangspunkt der Tour treffen. Drei Schneeschuhwanderer haben genug für heute und kehren direkt zum Parkplatz zurück. Wir anderen vier steigen noch einmal zum Berggasthaus Selibüel auf und geniessen auf der Terrasse die warme Frühlingssonne bei einem kühlen Getränk.
Fazit mit Augenzwinkern: Im Gurnigel ist die Wahrscheinlichkeit ein Schnee- oder Birkhuhn zu sichten leicht höher als bei schönem Wetter und Schnee einen Parkplatz zu finden oder in einem Restaurant bewirtet zu werden.
Es war wieder einmal ein wunderbarer und erlebnisreicher Tag. Danke Kurt für die Organisation!