
Bericht Wanderung TST Eggiwil – Schangnau 16.10.2022
Heute steht eine weitere Etappe des Trans Swiss Trail auf dem Programm. Sie führt uns von Eggiwil über Hinder Rämisgummen und Wachthubel, dem höchsten Punkt der Wanderung, nach Schangnau. Kurt Schläfli ist heute mit neun Frauen unterwegs, also definitiv der Hahn im Korb.
Als sich die Gruppe um sieben Uhr auf Gleis sieben in Bern trifft, ist es noch stockfinster. Erst kurz vor Eggiwil weicht die Nacht und kurz blitzt ein intensives Morgenrot zwischen den Emmentaler Hügeln auf, welches jedoch bald von Föhnwölkchen überzogen wird. In Eggiwil angekommen, wandern wir gleich los, der Emme entlang bis Heidbühl. Dort hat das Restaurant Bären exklusiv für uns eine halbe Stunde früher aufgemacht. Es ist eben alles super gut organisiert.
Bald ist aber fertig lustig. Wie im Emmental so üblich geht es sehr steil und lange bergauf. Ab und zu lädt ein Bänkli mit einem liebevoll gestalteten Metallschild zum «Pouse mache» ein (siehe Fotos). Kurt erlaubt aber nur kurze Trinkpausen und Fotohalte.

Je höher wir steigen, desto imposanter wird das Aussichtspanorama. Zuerst erscheint weit hinten im Westen die Jurakette mit dem Chasseral. Bald zeigt sich die Stadt Bern, also ein Stück davon – nur welches? Bantiger und Ulmizberg erkennt selbstverständlich jeder. Auf der anderen Seite wird es schon schwieriger. Ist das jetzt schon die Schrattenfluh, der Hohgant, oder doch eher der Schybegütsch, die sieben Hengste, das Gemmenalphorn, der Sigriswilergrat oder etwa sogar das Guggershörnli? Der Gantrisch sieht von hier aus auch nicht aus wie gewohnt. Einig sind wir uns nur darüber: Das Panorama hier oben ist fantastisch!
Wir wandern weiter von der «Hinder Rämisgumme» Richtung «Pfyffer» und plötzlich tauchen im Süden unverwechselbar die Wetterhorngruppe, das Schreckhorn und das Finsteraarhorn auf. Mit diesen majestätischen Viertausendern vor Augen lassen wir uns auf dem «Pfyffer» zum Mittagessen nieder und erholen uns vom anstrengenden Aufstieg.
Der Weg zum Wachthubel wird gesäumt von mehreren Fliegenpilzparaden. Selten präsentieren sie sich in dieser Grösse und Farbenpracht wie in diesem Herbst. Vorbei geht es an weidenden Guschtis und einigen Wasserbüffeln, welchen sogar ein Tümpel für ein Bad zur Verfügung steht. Auch wir hätten nichts gegen eine Abkühlung, denn unterdessen ist es sommerlich warm geworden.
Zum Wachthubel geht es noch einmal steil bergauf. Oben belohnt uns eine Rundum- Aussicht: Jura, Gantrischkette, Viertausender, Hogant, Schybegütsch, Schrattenfluh, Marbachegg – so klar, wie man es nur im Herbst erleben kann.
Von nun an geht es steil bergab nach Schangnau. Zuerst über Alpwiesen und -strassen, später dann durch den Wald über einen von groben Kieseln übersäten Weg. Die Nagelfluhwand, welche rechts steil aufragt, verliert hier ab und zu Steine und macht das Wandern ungemütlich.
In Schangnau sitzen manche etwas früher beim Bier als andere. Aber es reicht doch noch für alle für Vermicelles und Kaffee.
Um vier Uhr besteigen wir das Postauto nach Escholzmatt und von dort geht es mit dem Zug zurück nach Bern. Ein toller Wandertag geht zu Ende. Danke an die beiden Kurt für die Organisation – einer im Hintergrund und der andere an der Front!