
Ein Frauentag der etwas anderen Art
Frauentag 17. August 2022.
Pflegecremes, Lippenpomade, Pflegeöle und Deos selber herstellen? Wie geht das? Was braucht man dazu? Das fragten sich wahrscheinlich die Meisten, welche die Ausschreibung für den Frauentag gelesen hatten.
Zehn Frauen treffen sich am Mittwochvormittag bei Lydia zuhause. In der Wohnung sieht es ein bisschen aus wie in einem Labor. Getrocknete und frische Kräuter in Schalen, Öl, Kakaobutter, Bienenwachs usw. stehen auf den Tischen. Kochplatten mit kleinen Pfännchen, Messbecher, Küchenwaagen und Rührspachtel vervollständigen die Arbeitsutensilien. Auf einem Tischchen stehen Gefässe für die Cremes und Öle bereit: Zerstäuber, Lippenstifthülsen, Gläser in verschiedenen Grössen und jede Menge Küchenpapier; denn es wird eine ölige Angelegenheit werden.
Alles ist von den vier Frauen vom Organisationsteam schon vorbereitet für die Produktion von Lippenpflege, Notfallsalbe, Ringelblumensalbe, Johanniskrautöl, Rosenöl, verschiedenen Kräutersalzen und Lavendelsäckli.
Bei Kaffee und Gipfeli informiert Lydia über das Sammeln von Kräutern und Blüten und dass dafür eine sichere Artenkenntnis unerlässlich ist. Verwechslungen könnten schlimme Folgen haben. Sie erwähnt, dass die Pflegeprodukte nur zur äusseren Anwendung geeignet und – je nach Produkt – drei bis sechs Monate haltbar sind.
Berthi, Kathrin, Lydia und ich stellen die Produkte vor, welche bei uns hergestellt werden können. Karten mit den jeweiligen Anleitungen und die Zutaten stehen auf dem Arbeitsplatz – entweder drinnen auf zwei Tische verteilt oder auf der Terrasse.
In Zweiergruppen geht es nun unter Anleitung der vier Organisatorinnen ans Hacken, Mischen, Rühren, Schmelzen, Köcheln, Abfüllen und Ziehen lassen. Zwischendurch werden Lavendelblüten abgebröselt und in Stoffsäckchen abgefüllt und Salz und Kräuter gemischt, im Mörser zerkleinert und in Gläser abgefüllt.
Am Mittag heizt Lydia den Grill ein und die Frauen können ihre mitgebrachten Würste bräteln. Lydia hat Salat vorbereitet und dazu gibt es feines Brot. Es ist jetzt auch Zeit zum Diskutieren und Quatschen über Gott und die Welt.
Nach dem Essen werden angefangene Arbeiten fertig gestellt und dann helfen alle mit beim Aufräumen. Gegen vier Uhr verabschieden sich die Frauen mit ihren Cremes, Salben, Ölen, Pomaden, dem Kräutersalz und den fein duftenden Lavendelsäcklein unter dem Arm.
Es gibt noch letzte Aufräumarbeiten für uns vier Organisatorinnen. Der Feinschliff bleibt dann allerdings an Lydia hängen.
Schlussfazit: Es war ein gelungener Tag, die Frauen hatten Spass und haben begeistert mitgemacht. Die Vorbereitung des Frauentages war jedoch sehr aufwändig und hat uns den ganzen Sommer über beschäftigt. Ich fand es aber auch schön, mich in ein völlig neues Thema zu vertiefen.
Danke Lydia, Berthi und Kathrin und allen Frauen, die teilgenommen haben!
Autorin: Regina Marti