Trans Swiss Trail Etappe 23-25 Andermatt – Airolo – Osco
Freitag 24. – Montag 27. Juni 2022
Um sieben ging es zu sechst per Bahn über die alte Gotthardstrecke nach Airolo. Auf der Südseite des Gotthardtunnels in Airolo war es bewölkt und es regnete. Wir stellten unsere Koffer im Hotel des Alpes ab, checkten ein und genehmigten uns ein Kaffee. Wir beschlossen bei dem angesagten Regen die Hauptstadt des Tessins zu besuchen. In Bellinzona angekommen genossen wir auf einer überdeckten Terrasse einen Hecht zum Mittagessen oder einen Salat. Anschliessend begaben wir uns auf eine der drei Burgen von Bellinzona, das Castellgrande. Dort hatten wir eine Rundumsicht, auf die Stadt, die Burgen, das Tal und die Berge. Wir stiegen hinunter zum Rathaus in Bellinzona. Vor dem Rathaus brachte ein alter Bentley mit Chauffeur ein Hochzeitspaar zur Ziviltrauung. Als wir die Altstadt hinauf schlenderten fing es an zu regnen und wir fuhren mit dem Zug nach Airolo und nahmen vor dem Essen ein Apéro.
Am 2. Tag ging es wie geplant durch den Gotthardtunnel zurück via Göschenen nach Andermatt. Im Grossstadtterminal angekommen, erwischten wir den falschen Ausgang Richtung den neuen Hotelanlagen. Durch den richtigen Ausgang wanderten wir durch das Dorf über den Golfplatz der Reuss nach durch das Urserental nach Hospental. Hier kehrten wir im schönen Gasthaus St. Gotthard ein und stärkten uns für den Aufstieg zum Gotthard. Vom Kaffee aus sahen wir die alte Postkutsche, einen 5 Spänner, vorbeifahren. Durch die alte Passstrasse gings durch Hospental hinauf auf den Gamsboden, eine schöne Alp mit einer wunderbaren Flora. Im Briggloch mussten wir eine weitere Geländestufe überwinden und wechselten vom Kanton Uri in den Kanton Tessin. Über die Alpe di Rotont gings hinauf zum Gotthardpass. Hier gab es die wohlverdiente Abkühlung und einen Blick ins Tessin hinunter. Die Postkutsche war bereits parat für die Fahrt durch die Tremola hinunter nach Airolo. Wir fuhren anschliessend mit dem Postauto nach Airolo und überholten die Postkutsche kurz vor unserem Ziel.
Am 3. Tag nahmen wir die 25. Etappe Airolo – Osco, der Strada Alta in Angriff. Zuerst ging es durch schöne Wälder hoch nach Altanca. Hier querten wir die steile und imposante Ritombahn. Weiter ging es nach Ronco und es fing an zu regnen. Nach 30 Minuten Marsch mit Regenschutz, machten wir in S. Martino unseren Mittagshalt bei Sonnenschein. In Lurengo entschieden wir uns die ganze Etappe bis Osco durchzuziehen. Nach einem happigen Abstieg ins Vallone di Freggio gings hinauf nach Osco. Hier kehrten wir im Ristorante Marti ein. Da sie keine Formaggini hatten, offerierten sie uns ein leckeres Apéro und einheimischen Käse. Auf der Bank am Dorfplatz warteten wir auf das Postauto, welches beim Wenden fast über die Füsse von Christine fuhr. Auf dem Bahnhof in Faido war tote Hose und ich konnte mir keine Glace kaufen. Müde aber glücklich kamen wir nach der langen Etappe 18 km / 750 Höhenmeter und 5. Std 10 Minuten Marschzeit mit dem Zug nach Airolo zurück.
Wir beschlossen am 4. Tag nicht die Etappe Gotthard – Airolo (Tremola), 7 km, 950 m hinunter zu machen, sondern mit der Bahn zum Ritomsee hochzufahren. Mit dem Postauto ging es zur Talstation der Ritombahn. Sie ist mit einer Neigung von 87.8 % /41.3 Grad, eine der steilsten Standseilbahnen der Welt. Auf 1’369.3 m überwindet sie 785.50 m.
Bei der Bergstation angekommen gings auf der Strasse zum Ritomsee, welcher wegen Bauarbeiten abgelassen war. Nach einer Wanderung durch die reiche Flora um den Ritomsee im Val Piora gings zurück zur Bergstation. Im kleinen Restaurant La Tana del Lupo genossen wir einen Käse (halb Geiss- und Kuhmilch) oder ein Salametti mit einem Glas Wein. Mit der Ritombahn, dem Postauto und der Bahn ging es zurück nach Airolo. Hier holten wir unsere Koffer und genossen einen letzten Trunk auf der Terrasse. Mit der Südostbahn fuhren wir über die alte Gotthardstrecke am Kirchlein von Wassen vorbei via Luzern nach Bern.
Gemeinsam konnten wir 4 schöne Tage im Tage im geniessen, mit eindrücklichen und historischen Wanderungen, in einer schönen und vielfältigen Landschaft. Die Bauwerke: Gotthardstrasse, Ritombahn und Ritomstausee zeigten uns auf was vor 100 Jahren erschaffen wurde. Nicht zu vergessen ist die Gastfreundschaft und die gute Verpflegung auf beiden Seiten des Gotthards und insbesondere im Tessin.